Die Garagisten sind sicher wichtig für die Transformation

Daniel Mes zu E-Mobilitätsplänen

Die Garagisten sind sicher wichtig für die Transformation

17. Januar 2023 agvs-upas.ch – Daniel Mes kümmert sich in Brüssel um die Themen Verkehr und digitale Aspekte des «Green Deal» und macht an der Tagung klar, für die Transformation benötigt es auch die Garagisten.

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jas. Im Zentrum von Daniel Mes Tätigkeit in Brüssel steht der «Green Deal», der Klimapakt, mit dem die EU als erster Kontinent weltweit bis 2050 klimaneutral werden will. Der Jurist arbeitet seit Dezember 2019 im Kabinett von EU-Vizekommissionspräsident Frans Timmermans und macht in der Videoschaltung gegenüber den 850 Teilnehmenden des Tages der Schweizer Garagisten klar: «Wir haben letztes Jahr historische Entscheide getroffen. Das Null-Emission-Ziel ist nicht nur von der Klimaperspektive her entscheidend, sondern auch von der Industrieperspektive.»

Es sei wichtig, erläuterte Mes, dass der EU-Entscheid zum Verbrenner-Aus 2035 nicht nur von den Politikern allein getragen wurde, sondern auch grosse Teile der Industrie und der Autohersteller mit im Boot waren. «Die Elektrotransformation steht nicht nur in Europa vor der Tür. Dies zeigen auch Beispiele aus den USA, wo soeben neue Abgasrichtlinien und eine massive Unterstützung für E-Autos beschlossen wurden, und auch China, wo allein im Jahr 2023 nicht weniger als 80 neue E-Modelle auf den Markt kommen. Wenn wir bei dieser Transformation dabei sein wollen, dann müssen wir nun auf dem Weg der E-Mobilität mitgehen», ist der EU-Jurist überzeugt.

Daniel Mes macht gleichzeitig klar: «Diese Ziele muss man auch umsetzen können, es reicht nicht, sie nur auf Papier festzuhalten. Deshalb müssen wir für die Transformation auch Ladinfrastruktur schaffen. Mit einer EU-Verordnung haben wir deshalb verbindliche Ziele geschaffen für alle EU-Länder: Alle 60 km soll es eine Ladestation und alle 140 km eine Wasserstoff-Tankstelle geben.» Klar ist für den Juristen aber auch, dass dieser Wandel hin zur E-Mobilität ohne die Garagisten gar nicht zu stemmen ist. «Als Sektor haben sie eine sehr stolze Vergangenheit, dieser soll auch eine Zukunft bekommen», so Mes. «Mehr E-Autos bedeuten logischerweise auch eine Transformation bei den Garagisten. Da kommen vielleicht mehr Fragen zur Software auf sie zu und sie müssen als Unternehmer und Garagist dafür sorgen, dass ihre Mitarbeitenden die nötigen Skills haben. Daher ist es wichtig, dass sie diese Skills auch fördern.»

Der Jurist aus dem Kabinett von EU-Vizekommissionspräsident Frans Timmermans ergänzt, dass diese stolze Vergangenheit der Garagisten auch wichtig bleiben wird, weil selbst 2035 noch ganz viele Verbrennungsmotoren unterwegs sein werden. «Wir können diese Transformationen nicht mehr vermeiden, sondern müssen mit ihr mitkommen und so weiterkommen. Dabei gilt es, wie beim Autofahren, die Ziele im Auge zu behalten und Hände am Steuer zu haben, sonst fährt man in den Graben. Es gilt zwar auf die Vergangenheit zu bauen, aber nicht in der Vergangenheit leben!»

Auf die Frage von Moderatorin Maria Victoria Haas, warum sich die EU ausschliesslich auf die Elektromobilität und nicht auch auf E-Fuels und eine Technologieoffenheit setzt, erwidert Daniel Mes: «Wir werden den Einsatz von alternativen Treibstoffen und E-Fuels ja auch prüfen. Es gibt für die E-Fuels eben auch Hindernisse, wie etwa die verfügbaren Mengen der E-Fuels. Wenn wir diese anschauen, dann sind diese synthetischen Treibstoffe auch einfach enorm teuer.» Zudem machte der EU-Politiker klar, dass man gerne weniger Energie aus Russland nutzen will. «Mit E-Fuels bedeutet das aber, dass wir die siebenfache Energiemenge benötigen und diese müsste auch aus erneuerbaren Quellen kommen!»

Der Ukrainekrieg habe den politischen Willen zu einer Transformation innerhalb der EU gestärkt und die Energiewende hin zu erneuerbaren Energieträgern jedoch massiv beschleunigt. «Die Energiepreise und ihre Entwicklung werden aber sicherlich eine Auswirkung auf die Nutzung der E-Mobile haben. Deshalb müssen wir nun dafür sorgen, dass der Energiepreis für die Leute bezahlbar bleibt», gesteht Daniel Mes ein und macht zudem klar, dass nicht nur die Infrastruktur für die E-Fahrzeuge vorangetrieben werden müsse, sondern auch das Energiesystem als solches. «Auch die Energiemärkte müssen digitaler werden, dann gibt es auch hier noch grosses Einsparpotenzial, das man wiederum für den höheren Strombedarf der E-Fahrzeuge nutzen kann», so der Daniel Mes abschliessend.


 
Die ausführliche Berichterstattung zum «Tag der Schweizer Garagisten 2023» lesen Sie im AUTOINSIDE 2/2023.



Alles über den «Tag der Schweizer Garagisten» 2023
erfahren Sie hier.

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