Abgasprüfung: Deutschland drückt aufs Gas

Abgasprüfung

Abgasprüfung: Deutschland drückt aufs Gas

8. Januar 2018 agvs-upsa.ch – Während der nördliche Nachbar seit einigen Tagen bei den Abgaskontrollen wieder eine Endrohrmessung für alle Autos durchführt, steht in der Schweiz ein entsprechender politischer Vorstoss noch auf der Warteliste. Initiantin Tiana Angelina Moser (Nationalrätin GLP/ZH) hofft auf die Frühlingssession.



tki. Deutschland macht ernst: Seit dem 1. Januar 2018 wird bei der Abgaskontrolle bei allen Autos eine Endrohrmessung durchgeführt. Im nördlichen Nachbarland werden jährlich 24 Millionen Abgasuntersuchungen durch Werkstätten und Prüforganisationen wie TÜV, Dekra, KüS und GTÜ durchgeführt. Von der Endrohrmessung befreit waren bis anhin Autos mit Baujahr 2006 und jünger. Damit ist jetzt Schluss – sowohl bei Dieselfahrzeugen als auch bei Benzinern. Mit dem neuen Endrohr-Prüfobligatorium könne fortan zuverlässiger sichergestellt werden, ob die Abgasreinigung eines Autos beeinträchtigt sei, so das Hauptargument. «Das betrifft Defekte, aber auch bewusste Manipulationen», begründet der deutsche Verkehrsminister und CSU-Politiker Alexander Dobrindt den Kurswechsel gegenüber «focus.de». Eine Konsequenz aus dem Dunstkreis der Diesel-Thematik, die sich die politischen Befürworter der Endrohrmessung zunutze zu machen wussten.

Die politische Diskussion rollt an
Steht nun auch in der Schweiz ein politischer Richtungswechsel bei der Abgaskontrolle bevor? Noch nicht, aber es kommt Bewegung in die Sache. Die Zürcher GLP-Nationalrätin Tiana Angelina Moser hat mit ihrer Motion zur Wiedereinführung der periodischen Abgasprüfung während der gesamten Dauer des Fahrzeugbetriebs im März 2017 einen Vorstoss in diese Richtung gemacht. «Damit die realen Abgaswerte ermittelt werden, reicht der gute Glaube an die Einstellungen der Hersteller nicht», liess sich Moser derweil über ihre Motivation zu einem Engagement in dieser Sache in den Medien zitieren. Die Motion kommt voraussichtlich in der Frühlingssession in den Nationalrat.
 
Der AGVS bietet der Politik Hand
Fakt ist: Sozialpolitisch würde die Umsetzung der Motion Moser einer Aufwertung des Berufsprofils des Garagisten als Zahnrad innerhalb der nationalen Umweltschutzbemühungen gleichkommen. Und nicht zuletzt wäre den Garagisten mit der obligatorischen Endrohrmessung Zusatzfrequenz beschert. Markus Peter, Leiter Technik & Umwelt beim AGVS, ortet einen weiteren positiven Nebeneffekt der Motion, die Rehabilitierung des Verbrennungsmotors: «Wenn man die Abgasprüfungen richtig konzipiert, kann man damit auch den Ruf des Verbrennungsmotors verbessern.»  Der AGVS biete sich hier als Partner an bei der Definition der Messverfahren und Prüfmethoden. Die Motion fordert nämlich auch zu prüfen, «welche geeigneten Messmethoden die Einhaltung der Emissionsgrenzwerte sicherstellen».
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