Auto-Schweiz fordert Recht auf Laden

Ladeinfrastruktur genügt nicht

Auto-Schweiz fordert Recht auf Laden

23. Februar 2022 agvs-upsa.ch – Bund und Kantone sind gefordert: Denn in der Schweiz hinkt die Ladeinfrastruktur dem boomenden Elektroautoanteil hinterher. Auto-Schweiz deckt Mängel auf und verlangt Recht auf Laden.
 
artikel_auto-schweiz_1.jpgFrançois Launaz, Präsident von Auto-Schweiz (links), und Andreas Burgener, Direktor von Auto-Schweiz, fordern mehr öffentliche Ladestationen. Quelle: AGVS-Medien

jas. Letztes Jahr belief sich der Anteil an elektrischen Antrieben (also reinelektrischer Personenwagen, Plug-in-Hybriden und Wasserstofffahrzeugen) unter den Neuwagen in der Schweiz und in Liechtenstein auf 22,4 Prozent. Innerhalb von nur vier Jahren wird sich dieser Anteil mehr als verdoppeln. Dies zeigt eine Umfrage unter den Mitgliedern der Importvereinigung Auto-Schweiz, die im Jahr 2025 bereits von 51,9 Prozent der Personenwagen mit elektrischem Antrieb ausgehen. Das grösste Wachstum wird dabei den reinelektrischen Modellen zugetraut, die 2025 bereits 38,3 Prozent des Marktes ausmachen sollen.
 
Dieser grosse Anteil an Steckerfahrzeugen ist Fluch und Segen zugleich. «Gemäss interner Berechnungen gehen wir davon aus, dass wir 2021 die CO2-Zielwerte erfüllen werden und somit keine CO2-Sanktionen für die Autoimporteure fällig werden», erklärte Andreas Burgener, Direktor von Auto-Schweiz, an der Jahreskonferenz erfreut. Und dies trotz kurzfristiger Streichung des sogenannten Phasing-ins und dem Streichen der Ausnahmeregelung für Klein- und Nischenimporteuren bei den CO2-Zielwerten. «Die Schweizer Automobilbranche hat ihre Hausaufgaben beim Klimaschutz gemacht und auch das selbst gesteckte Ziel von 10 Prozent Steckerfahrzeugen im Jahr 2020 übererfüllt», hält Burgener fest.
 
artikel_auto-schweiz_3.jpgQuelle: AGVS-Medien

Gleichzeitig bedeutet der hohe Anteil an Steckerfahrzeuge, dass sich die Ladesituation in der Schweiz weiter verschärfen wird. Ende 2020 kamen noch zwölf Steckerfahrzeuge auf eine Ladestation, Ende 2021 waren es bereits 17 Stück. «Vom idealen Verhältnis von 1 zu 10 entfernen wir uns damit immer mehr», gibt François Launaz, Präsident von Auto-Schweiz, zu bedenken. Er fordert daher, dass die Hürden bei der Erstellung von privater Ladeinfrastruktur für Mieter und Stockwerkeigentümer abgebaut werden. «Ohne ein Recht auf Laden, wie dies in den Nachbarländern wie Deutschland oder Frankreich bereits besteht, wird die Schweiz als ‹Land von Mietern› grosse Probleme beim weiteren Wachstum der Elektromobilität bekommen.»
 
Die Autobranche hat ihre Aufgaben gemacht, nun sei es an der Politik die ihren zu machen. Denn aktuell hinkt der Ausbau von Ladestationen in der Schweiz weit den Plänen hinterher. Und zwar nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch in den Kantonen, wo nicht weniger als 19 Kantone unter dem empfohlenen Wert von einer Ladestation für zehn Steckerfahrzeugen liegt. «Und eine Förderung von Ladeinfrastruktur, die sich nur auf die Einnahmen der CO2-Sanktionen stützt, greift zudem ebenfalls zu kurz», gibt Launaz zu bedenken. «Daher muss im Gesetz ein jährlicher Mindestbetrag für die Förderung von 30 Millionen Franken festgesetzt werden, der im Falle des Falles aus anderen Quellen finanziert wird.»
 
artikel_auto-schweiz_2.jpgQuelle: AGVS-Medien

Zudem verlangt Auto-Schweiz auch eine Anpassung der CO2-Sanktionsbefreiung auf jungen Occasionen über den Verordnungsweg ab 2023 mit einer Verlängerung der Mindesthaltedauer von sechs auf zwölf Monate. So könne verhindert werden, dass Elektrofahrzeug als Billigimporte aus der EU, wo sie mit massiven Prämien in den Markt gedrückt werden, in die Schweiz gelangen und hier den Markt verzerren.
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