Autoversicherungen unter Druck

Die Prämien steigen 2026 erneut

Höhere Kosten für Reparaturen, teurere Ersatzteile, mehr Unwetterschäden: Viele Schweizer Autoversicherer planen deshalb, die Tarife auch im kommenden Jahr anzuheben. Das zeigt eine Comparis-Umfrage.
Publiziert: 13. November 2025

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AGVS-Newsdesk


										Die Prämien steigen 2026 erneut
Hightech im Glas: Moderne Frontscheiben mit Sensoren machen Reparaturen teurer. Foto: AGVS-Medien

Der Online-Vergleichsdienst hat 13 grosse Versicherer befragt. Das Ergebnis: Die Prämien steigen 2026 erneut. Gesellschaften wie Generali, Zurich Schweiz, Allianz, Postfinance, TCS und Baloise nennen als Grund die sogenannte Schadeninflation. Konkret bedeutet das, dass Reparaturen aufgrund teurerer Ersatzteile und höherer Arbeitskosten deutlich kostenintensiver geworden sind.

Generali teilt mit, dass Anpassungen nötig seien, um die gestiegenen Kosten zu decken, und auch Zurich Schweiz rechnet mit steigenden Tarifen. Andere Anbieter bleiben vage: TCS und Baloise bestätigen steigende Schadenskosten, machen aber keine Angaben zu den Folgen für die Kundschaft. Simpego verzichtet zwar auf eine generelle Erhöhung, prüft die Prämien jedoch bei jeder Vertragsverlängerung individuell. Comparis-Finanzexperte Harry Büsser fasst zusammen: «Viele Versicherer sagen zwischen den Zeilen, dass die Prämien steigen. Doch sie vermeiden es, das Volumen oder den Umfang der Erhöhungen offen zu benennen.»

 

Hightech treibt Kosten nach oben

Eine kürzlich publizierte Comparis-Auswertung von über 300'000 Schadensfällen hat gezeigt, dass neuere Fahrzeuge in der Reparatur deutlich teurer sind. Die Entwicklung zeigt sich auch bei der AXA. Der Versicherer mit Sitz in Winterthur rechnet vor, dass der durchschnittliche Kollisionsschaden im vergangenen Jahr knapp 3400 Franken betrug – 2019 waren es noch 2800 Franken gewesen, also mehr als ein Fünftel weniger. Insgesamt zahlte die AXA 2024 für Kollisionsschäden über 200 Millionen Franken. 

«In Autos werden immer mehr Hightech-Komponenten verbaut», sagt Michael Villiger, Leiter Schaden Motorfahrzeuge bei der AXA. «Kameras und Sensoren gehören heute zur Standardausrüstung neuerer Fahrzeuge – insbesondere wegen der Assistenzsysteme.»

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