TCS-Batterieanalyse zeigt:

E-Auto-Occasionen meist in gutem bis sehr gutem Zustand

Der Touring Club Schweiz hat erstmals eine Analyse zum Gesundheitszustand von Hochvoltbatterien in gebrauchten Elektrofahrzeugen durchgeführt. Bewertet wurde der sogenannte State of Health (SoH) der Antriebsbatterien im Zusammenhang mit Alter und Kilometerstand des Fahrzeugs.
Publiziert: 28. November 2025

Von

AGVS-Newsdesk


										E-Auto-Occasionen meist in gutem bis sehr gutem Zustand
Foto: BMW

Inzwischen finden sich immer mehr Elektroautos auf dem Occasionmarkt. Während bereits bei herkömmlichen Verbrennern stets eine Unsicherheit gegenüber dem Qualitätszustand von Gebrauchtfahrzeugen herrscht, ist dies bei E-Autos nicht anders, konzentriert sich aber auf ein anderes Thema: der Zustand der Hochvoltbatterie. Diese kann 30 bis 50 Prozent der Gesamtkosten eines Elektroautos ausmachen. Ihr Zustand beeinflusst direkt den Restwert, die Lebensdauer und die Wartungskosten des Fahrzeugs. Weiter ist die Batterie eines der entscheidenden Element für die Reichweite – und somit eines der wichtigsten Kaufkriterien. Der SoH-Wert liefert einen ersten allgemeinen Hinweis über den Zustand der Hochvoltbatterie.


Analyse von 130 Fahrzeugen

Untersucht wurden Fahrzeuge, die von den technischen Zentren der TCS-Sektionen Zürich, Bern, Biel und Waadt zwischen Januar und September 2025 getestet wurden. Die Analyse stützt sich auf die vom Hersteller bereitgestellten SoH-Werte, die mithilfe eines Aviloo-Geräts über den Diagnoseanschluss des Fahrzeugs ausgelesen werden. Für die Analyse wurden die Daten von rund 130 Fahrzeugen ausgewertet.

Für die Vergleichbarkeit sind die Fahrzeuge anhand von Alter (bis fünf Jahre oder älter als fünf Jahre) und Laufleistung (bis 75’000 oder über 75’000 Kilometer) entsprechend in vier Klassen eingeteilt: Für die Vergleichbarkeit sind die Fahrzeuge anhand von Alter (bis fünf Jahre oder älter als fünf Jahre) und Laufleistung (bis 75’000 oder über 75’000 Kilometer) entsprechend in vier Klassen eingeteilt: A (≤ 75'000 km, ≤ 5 Jahre), B (≤ 75'000 km, > 5 Jahre), C (> 75'000 km, ≤ 5 Jahre) sowie D (> 75'000 km, > 5 Jahre).
 

Batterien meist in gutem bis sehr gutem Zustand

Fahrzeuge mit weniger als 75'000 Kilometern und weniger als fünf Jahren machen fast zwei Drittel der Stichprobe aus. Bei 87 Prozent von ihnen liegt der gemessene SoH über 90 Prozent und keiner fällt unter 85 Prozent. Die Klasse C, ebenfalls weniger als fünfjährig, zeigt auch gute SoH-Werte trotz intensiver Nutzung. Die niedrigsten SoH-Wert, also unter 85 Prozent, betreffen hauptsächlich Modelle der ersten Generation (circa 2019 und älter) oder Fahrzeuge mit einer Laufleistung von mehr als 200'000 km. In der Stichprobe handelt es sich in der Regel um ein fortgeschrittenes Alter und eine geringe Kilometerleistung (Fahrzeugklasse B) oder eine hohe Kilometerleistung (Fahrzeugklasse D). Vor diesem Hintergrund sollte der Kauf eines solchen Fahrzeugs mit mehr Vorsicht in Betracht gezogen werden. Trotzdem gab es auch in der Klasse B sechs der 17 Fahrzeuge und fast die Hälfte der Klasse D, welche einen SoH von fast 90 Prozent oder mehr aufwiesen. Anzumerken ist, dass alle Batterien, die am Ende ihrer Lebensdauer waren, zu Elektrofahrzeugen der ersten Generation gehören und älter als acht Jahre sind.
 

Batteriezertifikat gibt Sicherheit

Der TCS empfiehlt Käuferinnen und Käufern beim Occasionskauf und somit Garagistinnen und Garagisten beim Occasionshandel ein Batteriezertifikat zu verlangen, um Klarheit über den Zustand der Batterie zu erhalten und den Wert des Fahrzeugs fair beurteilen zu können. Ab 2027 gilt in der EU übrigens eine Pflicht für digitale Batteriepässe bei Elektrofahrzeugen. Auch Fahrzeuge, die später in die Schweiz importiert werden, müssen diesen Nachweis erfüllen. Schweizer Händler und Käufer profitieren damit automatisch von mehr Transparenz – ähnlich wie beim CE-Zeichen, das über die EU hinaus akzeptiert ist.

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