Mehr Relevanz, mehr Fokus, mehr Erlebnis

Herr Kolly, sind Sie abergläubisch?
Dominique Kolly, OK-Präsident und VR-Präsident der Expotrans AG: Sie spielen auf die 13. Ausgabe unserer Messe seit dem Jahr 2001 an. Nun, die Zahl 13 wird nicht nur in der Numerologie, sondern auch in anderen Kulturen positiv bewertet und steht ebenso für Transformation wie für Erneuerung. Und genau das passt zu unserer Branche: Wir sind in Bewegung, wir transformieren uns. Ich blicke mit Zuversicht und Spannung auf die Transport.ch 2025.
Welche Highlights erwarten die Schweizer Garagistinnen und Garagisten bei einem Besuch an de Transport.ch in Bern?
Wir bringen neue Themeninseln, eigene Foren und Plattformen für den fachlichen Austausch an den Start. Das Mobility-Forum 2025 ist dabei eine Eigenkreation. Dazu kommen praxisnahe Inhalte unserer Aussteller – etwa Werkstatt-Demos oder direkte Dialoge mit Herstellern. Unser Anspruch ist klar: Die Messe soll erlebbar, praxisbezogen und fachlich relevant sein – vom ersten bis zum letzten Gang durch die Hallen.
Sie haben im Vorfeld extra fünf Workshops mit langjährigen Ausstellenden sowie neuen Interessenten durchgeführt; welche Inputs konnten Sie daraus für die Messe schon umsetzen?
Im November 2024 haben wir rund 70 langjährige Aussteller und neue Interessenten zu einem Austausch eingeladen. Obwohl die Messeflächen auch 2025 wieder voll belegt sind, wollten wir hören, wo wir besser werden können. Die Rückmeldungen waren deutlich: Mehrwert zählt, qualifizierte Leads, digitale Sichtbarkeit, gezieltere Besucherführung – das sind zentrale Erwartungen. Neben besserem Ticketing und klarerer Wegführung legen wir deshalb einen besonderen Fokus auf Angebotsvielfalt: von Fahrzeugtechnik über Werkstattlösungen und Digitalisierung bis hin zu alternativen Antrieben.
Schaffen die neuen Gebäude der BernExpo, wie Festhalle, Stage, Foyer und Cube, ebenfalls neue Möglichkeiten für Ihren Branchentreffpunkt?
Absolut. Auch wenn wir durch den Umbau etwas Fläche verloren haben, ergeben sich spannende Chancen. Der Cube, in dem sich zum Beispiel die ESA mit Mitausstellern positioniert, bietet neue Formate. Und im Foyer können wir 2025 mehr Ausstellern denn je eine Bühne bieten. Es ist auch eine neue Raumstruktur, die frische Konzepte ermöglicht.
Reicht eine Messe mit Neuheiten heute noch, um die Leute vom 5. bis 8. November 2025 nach Bern zu locken? Oder was bietet die Messe von Profis für Profis noch alles?
Die Antwort lautet: mehr denn je. Laut aktuellen Studien – wie etwa von Invitario – werden Business-Events seit der Pandemie als noch wichtiger eingeschätzt. Der Trend geht zu interaktiven Formaten, Live-Demos und integrierter Kommunikation. Viele Aussteller starten auf der Messe heute ganze Kampagnen, feiern exklusive Produktpremieren oder kündigen neue Partnerschaften an. Und das entspricht genau dem, was unser Publikum heute erwartet: mehr Relevanz, mehr Fokus, mehr Erlebnis.
Wie sieht es bezüglich Testfahrten unter anderem von Fahrzeugen mit Alternativantrieben aus?
Hier mussten wir leider einen Schnitt machen. Die neuen Sicherheitsauflagen und der Platzmangel auf dem Messegelände lassen dies nicht mehr sinnvoll zu. Aber: Auf der Transport.ch 2025 wird eine grosse Bandbreite an Fahrzeugen mit alternativen Antrieben vertreten sein. Und im Mobility-Forum gehen wir mit dem Konferenz-Motto «Was treibt uns morgen an?» direkt auf diese Zukunftsthemen ein.
Es gibt immer noch Garagisten, die sagen, die Messe sei nur etwas für die «Schweren». Wieso ist das nicht so, und was bieten Sie Garagen und Werkstätten, die vielleicht auf Personenwagen fokussiert sind?
Der grösste Erfolg unseres engen Austauschs mit Ausstellern und Branchenverbänden besteht darin, dass wir die Schwerpunkte der Transport.ch mit unserer Ausrichtung abbilden: die Schweizer Fachmesse für Nutzfahrzeuge und Automobil-Werkstattbedarf. Mit unseren Ansprechpartnern der Branchenverbände AGVS, Auto-Schweiz und SAA liegen wir damit auf einer Linie. Und im Werkstattbedarf gibts sicher auch spannende Neuigkeiten und Trends zu sehen – nicht nur für Nutzfahrzeug-Profis. Jetzt kommt es darauf an, diese Botschaft allen Garagisten zu vermitteln.
Wie wollen Sie mit der Transport.ch die «digitale Kurve» kriegen, und warum ist es wichtig, als Messe auch neben den vier Messetage selbst sichtbar zu bleiben?
Seit dem Website-Relaunch 2024 sind wir auf der digitalen Überholspur. Mit dem neuen Portal transport.ch kommunizieren wir ganzjährig, nicht nur während der vier Messetage. Neben unserem Online-Portal transport.ch mit dem bekannten Firmenverzeichnis setzen wir vermehrt auf Social Media, Bewegtbildformate unter anderem auf YouTube und Newsletter-Kampagnen. Der laufende Dialog mit der Community steht im Vordergrund.
Welche Herausforderungen müssen Sie bis zum Messestart am 5. November noch meistern?
Wir treten in die heisse Phase der Planung ein. Entsprechend gibt es viel zu tun. Am wichtigsten ist mir jedoch unsere kommende Marketingkampagne, mit der wir neben Transport und Nutzfahrzeugen die Akteure in Garagen, Werkstätten, dem Aftermarket oder dem Karosseriebau erreichen. Denn eines bleibt: Die Menschen stehen im Mittelpunkt.
Und worauf freuen Sie sich persönlich am meisten?
Die Begegnungen mit Geschäftsfreunden, die Entdeckung spannender Innovationen und das Gefühl, dass unsere Branche aktiv ist und in eine lebendige Zukunft strebt. Und natürlich am Ende langer Tage der gemeinsame Genuss eines unwiderstehlich köstlichen Fondues in unserem «Chalet».