Neue Fachrichtung für «Youngtimer» nimmt Form an

Mitte Juni tagte die Arbeitsgruppe Totalrevision Fahrzeugrestaurator:in ausnahmsweise im Eventcenter Seelisberg im Kanton Uri. Weil zwei Mitglieder des Gremiums, Benno Stöcklin und Martin Recher vom Berufsbildungszentrum Baselland, an diesem Tag mit ihrer Automobil-Mechatroniker:innen-Klasse im Rahmen des Projekts Fahrdynamik ins Fahrsicherheits-Center reisten, wurde die Revisionssitzung kurzerhand dorthin verlegt.
Bei schönstem Frühsommerwetter wurde auch standesgemäss angereist: Mit Fahrzeugen, deren Unterhalt und Restauration in der neuen Fachrichtung definiert wird – womit auch der Erhalt dieser legendären Baujahre gesichert wird. Die Rede ist von den sogenannten «Youngtimern », wenn auch die Bezeichnung nicht korrekt ist. Die neuen Lehrpläne werden die Jahrgänge 1976 bis 1995 abdecken. Deshalb trägt die neue Fachrichtung den Projekttitel «Oldtimer-Technik der jüngeren Generation», während die bisherige Fachrichtung, welche ebenfalls eine Überarbeitung erfährt, «Oldtimer-Technik der älteren Generation» heisst.
Ein prall gefüllter Rucksack
Die Revision beider Fachrichtungen nimmt bereits Form an. So sind insbesondere die erforderlichen Handlungskompetenzen für die jüngere Technik fast fertig definiert. Auch wurden die künftigen Lehrpläne an das neue Qualifikationsprofil angepasst. Nun müssen die entsprechenden Ausführungen in der neuen Prüfungsordnung ausgearbeitet und niedergeschrieben werden. Die künftige Fahrzeugrestauratorin oder der künftige Fahrzeugrestaurator mit der Fachrichtung «Jüngere Oldtimer-Technik» wird also einen prall gefüllten Rucksack an historischem Fachwissen erhalten. Damit ist sie oder er optimal gerüstet, um die begehrten «Youngtimer» bei Störungen mit den damaligen Diagnosemöglichkeiten instandzusetzen und sie so noch lange zu erhalten.
Weiter wurde seitens carrosserie suisse beschlossen, dass ihre Fachrichtung «Carrosserielackiererei» wegfallen wird. Der Berufsverband für die Carrosserie- und Fahrzeugbaubranche möchte sich auf die Ausbildung mit Richtung «Carrosseriespenglerei» konzentrieren. Das heisst, dass es für den Lehrgang Fahrzeugrestaurator:in mit eidg. Fachausweis auch künftig drei Fachrichtungen geben wird, aber neu zwei für die Automobiltechnik und eine für den Carrosseriebereich.
Der Zeitplan ist also auf Kurs. Wenn weiterhin alles rund läuft, sollte die neue Prüfungsordnung in etwa einem Jahr in die Vernehmlassung gehen und wie vorgesehen im Herbst 2026 die erste Klasse mit neuer Fachrichtung ihre Ausbildung starten können.