Schlüssel-Trackingsystem

Der Schlüssel zum Erfolg

Im November 2023 öffnete die Merbag-Niederlassung Adliswil ZH ihre Tore. Damit in dem topmodernen Mercedes- Betrieb nie mehr nach Autoschlüsseln gesucht werden muss, sorgt ein System mit intelligentem Tracking von Bopp Solutions für Ordnung.
Publiziert: 07. Juli 2025

Von

Jürg A. Stettler


										Der Schlüssel zum Erfolg
Dank des sogenannten IntelliPin, einem kleinen Transponder-Stift, hat man die Schlüssel und ihre Standorte bei der Merbag-Niederlassung stets im Griff. Fotos: AGVS-Medien

Die meisten Autofahrenden donnern auf der nahen Autobahn A3 einfach achtlos vorbei. Dabei würde es sich echt lohnen, die Niederlassung der Mercedes-Benz Automobil AG (Merbag) im zürcherischen Adliswil mal genauer unter die Lupe zu nehmen – selbst wenn man keinen Stern auf dem Auto hat: Auf dem 14’000 Quadratmeter grossen Areal wurde eine Markengarage der Zukunft realisiert.

Das fängt bereits mit einem automatischen Schadenscanner unter dem ausladenden Vordach an. Dieser untersucht Kundenfahrzeuge bei der Durchfahrt auf Lack- und Karosserieschäden, misst die Reifenprofiltiefe und liefert so Daten für den Kundenservice – noch bevor das Auto in die Werkstatt rollt. Natürlich fehlt nicht ein edler Showroom mit exklusiven Beratungsbereichen, zwei Waschanlagen, drei separaten Plätzen für die Aufbereitung, und in der Werkstatt glänzen topmoderne Arbeitsplätze mit 15 Hebebühnen. Bei diesem Neubau hat der AGVS-Mitgliedsbetrieb aus dem Vollen geschöpft. Auch für entscheidende Details wie etwa das Schlüsselmanagement.

 

Schlüssel liefern wichtige Infos

Denn wer will gerade in einem grossen Autotempel wie dieser Merbag-Niederlassung ziellos auf mehreren Ebenen und in unterschiedlichen Abteilungen nach einem verlegten Autoschlüssel suchen? Niemand! Daher hat die Merbag hier KeyControl SC installiert, das in der Schweiz von Bopp Solutions aus Dietlikon ZH vertrieben wird. «Wir haben schon vor dem Neubau mit Bopp Solutions erfolgreich zusammengearbeitet. Deshalb war für uns klar: Für die Schlüssellösung setzen wir wieder darauf», sagt Filialleiter Andreas Streule. Das gewählte Aufbewahrungssystem der KeyControl-Serie ermöglicht es, dank elektronischer Schlüsselidentifikation und -verwaltung, jeden Schlüssel zu verfolgen. Mit der KeyWin-Software wird die Nutzung erfasst und gespeichert.

Der 47-jährige Streule, der seine Lehre 1993 bei der Merbag begann und nun schon 32 Jahre in der Branche ist, ergänzt: «Bei uns haben alle Mitarbeitenden einen Badge sowie persönliche Codes und damit Zugang zu den Schlüsseltresoren. So sehen wir immer, wer zuletzt den Schlüssel genommen hat oder auch, in welchem Schlüsseltresor der Schlüssel gerade liegt. Nur schon das gibt uns Aufschluss darüber, wo im Arbeitsprozess ein Fahrzeug gerade ist.» Sei der Schlüssel schon im Schrank einer der zwei Waschanlagen, müsse man am Nachmittag nicht extra noch herumtelefonieren und fragen, ob der Wagen fertig werde – sondern wisse, dass er in rund einer Stunde aufbereitet und also gegen Abend für die Kundschaft abholbereit sei.

Sechs Schlüsseltresore auf dem Areal

Auf dem Areal hat Streule für das Schlüsselmanagement und für mehr Sicherheit drei kleinere sowie drei grössere Schränke installieren lassen. Dank der flachen Bauweise passen sie problemlos in fast jede Ecke und kosten im Werkstattbereich kaum Platz. Die Schränke des KeyControl SC sind in den unterschiedlichsten Varianten für 42, 84, 210, 224 oder gar bis zu 924 Schlüssel erhältlich. Es gibt auch welche mit integrierten Batterie- Backups, falls Sorgen um die Zugänglichkeit bei einem Stromausfall bestünden. Die Nutzung ist simpel: Über das Display den Code eingeben – und schon ist der Zugang zu den auf einzelnen Leisten feinsäuberlich eingesteckten Schlüsseln frei.

 

Anfangs viele Pins nachbestellt

Um trotz der vielen Steckplätze die Übersicht zu wahren, wird jeder Schlüssel mit einem sogenannten IntelliPin, einem kleinen Transponder, der eine unverwechselbare Kennung sicherstellt, versehen. Dieser kleine Stift wird in die Steckleiste geschoben, und die LED darüber leuchtet grün, erfasst den Pin und somit den Schlüssel. «Man kann zwischen verriegelbaren und nicht verriegelbaren Schlüsselleisten oder auch einer Kombination daraus wählen », erläutert Yves Hunziker, Key Account Manager und Mitglied der Geschäftsleitung der Bopp Solutions AG. Mit einem Schmunzeln ergänzt er: «Wir haben uns anfangs gewundert, wieso die Merbag in den ersten Monaten laufend neue IntelliPins bestellt hat und hatten schon ein Materialproblem vermutet.» Doch weit gefehlt: Alles funktioniert wie gewünscht. Nur wandern die Schlüssel samt Pin eben auch mal über das Areal hinaus in den Schlüsseltresor einer anderen Merbag-Niederlassung. «Darum haben wir Pins nachbestellt, damit wir für jedes Fahrzeug – es sind sicher 250 Autos, die wir pro Tag bewegen – einen Schlüsselstift haben», ergänzt dazu Andreas Streule.

Intuitivere Software kommt

«Jeder Schlüssel wird dank des Schlüsselstifts vom System erkannt; egal, auf welcher Position er im Tresor steckt», erklärt Hunziker weiter. «In der dazugehörigen Software kann man zudem festlegen, wer wann welchen Schlüssel nehmen darf.» «Unsere aktuelle Software tut ihren Dienst gut aber da geht noch mehr», sagt Hunziker mit einem Lächeln. «Wir arbeiten stetig daran., die Applikation noch einfacher und noch intuitiver zu machen. Auch 2025 sind wieder mehrere Updates geplant.» Die Rückmeldungen von Nutzerinnen und Nutzern fliessen dabei direkt in die Weiterentwicklung ein. Während er die Tür zum Schlüsseltresor wieder schliesst, erklärt er: «Die Schränke lassen sich übrigens ganz unkompliziert mit zusätzlichen Systemen wie Kartenlesern, RFID oder sogar Alkoholtests kombinieren – je nachdem, ob man den Zugang erleichtern oder bewusst einschränken möchte.»

Selbstverständlich hat Bopp Solutions zudem im Wortsinn schlüsselfertige Lösungen für kleinere Garagenbetriebe im Angebot. «Auch deren Montage dauert keinen Tag. Dann gibt es noch eine kurze Schulung, schon kann man loslegen», so Hunziker. Und wie sieht die Bilanz nach den ersten Monaten für Merbag-Filialleiter Andreas Streule aus? Würde er sich wieder für dieses System entscheiden? «Ja, nur den Kundentresor würde ich woanders platzieren und eine grössere Variante wählen. Aber vielleicht kann ich unseren an eine andere Mercedes-Vertretung, die nun ebenfalls einen Umbau plant, weitergeben und für uns ein grösseres Modell ordern.»

Dies könnte Sie auch interessieren

Alle News