Ein 30 Meter langes Auto-Beauty-Spa

«An einem heissen Tag waschen wir hier schon auch mal gegen 100 Autos», verrät der Migrol-Mitarbeitende stolz. Heute Morgen ist es auf dem 4200 Quadratmeter grossen Areal in Gretzenbach SO, auf dem neben der Migrolino-Filiale seit diesem Sommer ein vielseitiges Angebot rund um Mobilität, Versorgung und Fahrzeugpflege entstanden ist, etwas ruhiger. Doch nicht lange: Schon kommen die ersten Waschwilligen, die in der neuen, 30 Meter langen Waschstrasse von Otto Christ ihre Fahrzeuge reinigen wollen.
Darunter auch Patrick Ukaj von der Up Car Service GmbH aus Dänikon SO. «Für mich ist die Waschstrasse ideal», erklärt der Garagist. «Keine 200 Meter von meinem Betrieb und mit Vorwäsche. Bei Anlagen ohne Vorwäsche werden Autos oft nicht sauber genug.» Kein Wunder, kommt das AGVS-Mitglied Up Car Service pro Tag bis zu zehnmal hierher.
Das Lob zum Waschresultat freut Markus Tschuran, Niederlassungs- und Serviceleiter der Otto Christ AG. «Für uns war es toll, auf der grünen Wiese eine Evo-Star-Waschstrasse im Baukastensystem genau auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt zusammenzustellen.» Ohne Beschränkungen durch einen bestehenden Bau konnte der Hersteller aus dem bayerisch-oberschwäbischen Memmingen bei der neuen Anlage für Migrol aus dem Vollen schöpfen. «Wir hatten hier extrem Platz», so Tschuran, «auch im Technikraum herrschen fast fürstliche Platzverhältnisse. Vielleicht ein Grund dafür, dass wir mit der Installation sogar vor dem Zeitplan fertig waren.»
Das 30 Meter lange Beauty-Spa für Autos hat einiges zu bieten. «Wir konnten eine Evo Star der neusten Generation installieren», erläutert Tschuran. Auf dem Vorwaschplatz wird vom Migrol-Mitarbeiter der gröbste Dreck mit Hochdruck weggespritzt und erste Chemie aufgetragen. Danach rollt der Wagen in die Einspur-Plattenförder-Waschstrasse und durch die Lichtschranken, welche dafür sorgen, dass auch die automatische Hochdruckwäsche mit den oszillierenden Düsen problemlos den Fahrzeugkonturen folgt. Tschuran deutet auf die längsliegenden Schwellerwäscher und meint nur: «Nicht neu, aber genial. Danach kommt unser Evo-3-Portal, das zwar einen gewissen Einbauraum braucht, aber dank mittigen Ansetzens der Bürsten keinen Waschschatten aufweist.»
Bei den Trocknern wurde ein stationärer, leicht schwenkbarer Vortrockner gewählt. «Dieser hat weniger mechanische Teile und liefert mit dem konturfolgenden Trockner dahinter trotzdem sehr gute Resultate», sagt der Otto-Christ-Experte. In Gretzenbach gibt es zudem ein seitliches Zusatzgebläse für höhere Fahrzeuge. Die letzten Tröpfchen nimmt die textile Trocknung mit ihren drei Konturbürsten vom Lack. Beeindruckend, genauso wie das Waschresultat. «Wir haben noch Kapazitäten, ob beim Durchsatz oder auch der Waschtechnik. Aktuell läuft die Anlage mit 4,5 Meter pro Minute», so Tschuran.
Freude hat der Niederlassungs- und Serviceleiter der Otto Christ auch am Technikraum der Anlage: «Das Wasser fliesst in die Sammelbecken im Boden. Dabei wird Flockungsmittel eingeimpft, so dass sich grober Schmutz rasch absetzt.» Denn nicht nur Solarmodule auf den Dachflächen zur Eigenstromversorgung, sondern auch eine umweltschonende Wasseraufbereitung sorgen für hohe Nachhaltigkeit. «Die Migrol wollte für ihre Nachhaltigkeitsberichte zusätzliche Wasserzähler.» So ist nun jederzeit nachvollziehbar, wie viel Brauchwasser die grossen blauen «Bomben» im Technikraum mit dem Kies- und Quarzfilter durchläuft. Die Wasseraufbereitungsanlagen sind, typisch Otto Christ, modular und skalierbar. Die Anlage benötigt zudem wenig Betreuung, da sie vollautomatisch selbstüberwachend arbeitet und eine Rückgewinnungsquote von bis zu 80 Prozent erreicht. «Wasser ist ein kostbares Gut», erläutert Tschuran, «Wichtig ist vor allem, dass beim Wasserrückgewinnungssystem die Elemente genau aufeinander abgestimmt sind». Und das passt in Gretzenbach perfekt.
Die sieben Plätze zum Staubsaugen sind hier gratis. «Nur die Fussmattenreinigung muss man zahlen. Die Matten kann man locker von den SB-Waschanlagen hierhertragen», sagt Tschuran. «Praktisch ist die LED-Anzeige. Sie gibt an, wie lange man noch Zeit hat für die schnelle und gründliche Reinigung von Textil- und Gummimatten.» Apropos SB-Waschplätze: Die sind ebenfalls sehr beliebt, sogar ein auberginefarbener Lamborghini wird gerade auf Hochglanz gebracht. «Die SB-Waschanlagen, die wir in verschiedenen Varianten anbieten, sind nicht nur für diesen Standort spannend», so Tschuran. «Diverse Programme und bis zu vier Waschwerkzeuge erreichen bequem ein optimales Ergebnis.»
Beliebt sei die «Bubble-Gun» genannte pistolenartige Variante, mit der man das Fahrzeug kinderleicht einschäumen könne. Entscheidender sei jedoch die modulare Aufbauweise der SB-Waschanlage samt schlichtem Container, der die ganze Technik beherberge. «Dieser kann auch als Trennwand zwischen zwei Boxen genutzt werden. Dank unserer Plug-und-Play-Bauweise können Garagistin oder Garagist nach rund fünf Tagen Aufbau mit zwei oder mehr Waschplätzen schon Geld verdienen», so Tschuran. Ein Argument, das bei genügend Platz zum Beispiel auf einem Garagenareal durchaus für die Installation eines solchen Waschplatzes sprechen könnte.