Repanet Suisse und Derendinger vernetzen sich noch stärker

Gemeinsam an Kosten- und Effizienzspirale drehen

Ersatzteile werden teurer, Reparaturen aufwendiger. Effiziente Abläufe, rasche Ersatzteilversorgung und eine gute Schulung für Betriebe daher immer wichtiger. Dank eines neuen Bestellprozesses und einer engeren Zusammenarbeit mit Axalta – André Koch gibt Derendinger im Carrosserie-Bereich hier weiter Gas.
Publiziert: 22. Oktober 2025

Von

Jürg A. Stettler


										Gemeinsam an Kosten- und Effizienzspirale drehen
Derendinger hat OE-Teile für 25 Automarken auf Lager. Foto: Derendinger

«Das Geschäft bei Derendinger läuft sehr solide. Sehr erfreulich ist vor allem der Carrosserie-Bereich, der überproportional wächst», verriet Karl Heusi, CEO von Derendinger, kürzlich. «Der Markt mit seiner immer älter werdenden Fahrzeugflotte spielt uns dabei natürlich in die Karten.» Damit der Carrosserie-Bereich weiter florieren kann, arbeiten mit Derendinger und Axalta – André Koch nun zwei wichtige Player im unabhängigen Reparaturbereich noch enger zusammen.

Aktuell machen steigende Kosten für Ersatzteile vielen Carrosserie-Betrieben und Werkstätten zu schaffen. Zudem steht durch kürzere Entwicklungszyklen und geopolitische Risiken die Ersatzteilversorgung insgesamt unter Druck. Auch dies treibt die Kosten in die Höhe. Enzo Santarsiero, Managing Director Axalta Coating Systems Switzerland, rechnet vor, dass Ersatzteile inzwischen für einen Carrosserie-Betrieb über 40 Prozent der Kosten ausmachen. «Die Teile werden zudem immer komplexer. Ein Reifen wird grösser, eine Batterie ist nicht mehr nur ein Energiespeicher», ergänzt Derendinger-CEO Karl Heusi. Die Bürokratie und die ganzen Herstellervorgaben würden ebenfalls immer aufwendiger, was ein weiterer Kostentreiber sei.

 

OE-Teile für 25 Marken und neue Schnittstelle

Dies hat man bei Derendinger erkannt und wartet deshalb neben der Zusammenarbeit unter anderem auch mit einer neuen Schnittstelle in der Audatex-Solera-Software Qapter auf: Sie ermöglicht es, neben OE- auch IAM-Teile von Derendinger zu beziehen. «Wir bieten aktiv eine Lösung an, damit die Preisspirale sich nicht weiterdreht», so Heusi dazu. «Wir haben inzwischen OE-Teile für 25 Automarken im Angebot und sind dadurch eine attraktive Alternative zu den Fahrzeugimporteuren selbst.» Neben den Service- und Ersatzteilen für mechanische Arbeiten sind bei Derendinger ebenfalls Geräte für Fahrzeugkalibrierungen oder Komponentenfreischaltungen erhältlich.

Denn aufgrund der höher elektrifizierten und sensorbestückten Fahrzeuge sind heutzutage technische Daten, Ausrüstung und Schulungen im Bereich der Kalibrierungen in der täglichen Arbeit immer wichtiger. Derendinger bietet neben der grössten Auswahl an Ersatzteilen daher umfassende Beratungen und spezielle Schulungen für die neuesten Fahrzeugtechnologien und für deren komplexe Reparaturen an. Dazu unterhält man Schulungszentren in allen Sprachregionen, welche sich primär ans freie Garagen- und Carrosseriegewerbe richten.

 

Für beide Seiten attraktiv

Ab sofort werden durch die engere Zusammenarbeit mit Derendinger auch die Partnerbetriebe von Repanet Suisse, dem Kompetenznetzwerk von Axalta – André Koch im Bereich Carrosserie- und Fahrzeuglackierung, diese Derendinger-Kurse zu attraktiven Konditionen besuchen können. Deren Inhalte reichen von ADAS-Kalibrierung über auf Spengler und Lackierer zugeschnittene HV-Kurse bis hin zu Trainings zu spezieller Werkstattausrüstung. Im Gegenzug können Kundinnen und Kunden von Derendinger nun Schulungen zu den neuesten Lacktechnologien bei Axalta – André Koch in Urdorf ZH absolvieren. «Wir stehen bei Repanet Suisse sehr fürs Thema Aus- und Weiterbildung ein», so Dominic Schenker, Business Development Manager bei der Axalta – André Koch. «Dass wir nun vereinfachten Zugang zu den speziellen Kalibrierungskursen von Derendinger für unsere Partnerbetriebe haben, wertet unser Angebot klar auf.» Und Karl Heusi ergänzt: «Gemeinsam werden wir die freie Reparaturwelt in der Schweiz vorwärtsbringen und Reparaturen günstiger und effizienter gestalten.»

Für Repanet-Suisse-Partnerbetriebe wird es in naher Zukunft bei Derendinger zudem Sonderkonditionen für den Bezug von Werkstattausrüstung geben. Für Carrosserie-Betriebe hat Derendinger heute schon die allermeisten Carrosserieteile der gängigsten Fahrzeugmarken im Angebot, für viele Marken in zwei Ausführungen: OE und im Nachbau in Originalqualität – seien es Scheinwerfer, Türen oder auch Seitenwände.

 

Zusätzliche Kapazitäten schaffen

Was dies in der Praxis bedeuten kann, zeigt sich in der Filiale der Cartec-Carrosserie-Technik AG in Buchs AG. Hier setzt man seit über vier Jahren auf die intelligente Schadenmanagement-Software von Solera, Qapter, und nutzt zudem als Pilotbetrieb den neuen Derendinger-Bestellprozess von OE-Teilen. «Wir können Berechnung und Bestellung effizienter gestalten, gewinnen bei jedem Fahrzeug Zeit und schaffen so zusätzliche Kapazitäten», rechnet der gelernte Carrosserie-Spengler und Betriebsleiter Fabian Bader ganz nüchtern vor.

Wie zum Beweis begutachtet die Leiterin Kundendienst Anna Scola auf ihren Monitoren ein 3-D-Schnittbild, erfasst die beschädigten Teile eines Kundenfahrzeugs und geht zur Teilebestellung über. Statt bei verschiedenen Anbietern nach den nötigen Teilen zu suchen und deren Verfügbarkeit abzuklären, geht dies nun in einem Guss. «Der neue Bestellprozess von OE-Teilen ist schon sehr hilfreich», verrät sie. «Die ganzen Teile werden direkt aus Qapter heraus in den digitalen Warenkorb von Derendinger gepackt – und ich sehe gleich, ob ein Teil verfügbar ist oder nicht», nennt Scola einen weiteren Vorteil der Schnittstelle. Früher hätte sie E-Mails geschrieben und gehofft, dass die bestellten Teile alle kommen – und erst mit Verzögerung erfahren, falls doch mal ein OE-Teil über einen anderen Kanal beschafft werden muss.

 

Planung wird einfacher und effizienter

Die Tatsache, dass sie nun sofort weiss, ob die Teile lieferbar sind, erleichtert Anna Scola auch die Zuteilung der verschiedenen Fahrzeuge und Aufträge an die Mitarbeitenden in der Werkstatt. «Zudem wird das Ganze ja laufend weiterentwickelt. Neben OE-Teilen sollen dereinst auch IAM-Teile direkt aus Qapter heraus bei Derendinger bestellbar werden. Das wäre dann vor allem bei Zeitwert-Reparaturen eine spannende Sache für uns», ergänzt Fabian Bader. Ein weiterer Punkt also, wo Derendinger versucht, gemeinsam mit und für seine Partner an der Kosten- und Effizienzspirale zu drehen.

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