Gesucht: Ein Kleinbus für Druschba

Krieg, seit dreieinhalb Jahren. Jeden Tag, ohne Pause. In Druschba, einer kleinen Ortschaft im ukrainischen Distrikt Sumy, sind die Kampfhandlungen nicht nur greif-, sondern auch spür- und hörbar. Bloss fünf Kilometer liegt das Dorf im Nordosten des Landes von der russischen Grenze entfernt. Über 15'000 Menschen wohnten hier einst – mittlerweile sind es noch zwischen 3000 und 5000. Wahrscheinlich. So richtig weiss das niemand.
Die meisten sind unterdessen aus Druschba geflohen – gen Westen, das sowieso. Entweder ins Landesinnere oder direkt ins Ausland. Irgendwann hatten sie, die Einheimischen, die ein halbes oder fast ein ganzes Leben hier verbracht hatten, genug von der ständigen Bedrohung, von der ständigen Angst. Mehrmals gab es Explosionen im Dorf; eine russische Fliegerbombe machte das Rathaus komplett dem Erdboden gleich.
Und trotzdem sind viele geblieben. Weil sie ein Häuschen mit Garten besitzen. Weil sie nicht weg wollen. Oder nicht weg können. Alte, Schwache, Personen mit Krankheiten oder Behinderungen. Vor allem sie sind es, die unter den Kriegswirren leiden. Immerhin: Früher herrschte reger Zugsverkehr. Selbst nach dem 24. Februar 2022. Die Bahn hielt am Bahnhof von Druschba, drehte um, fuhr Richtung Grenze und kehrte wieder zurück. Persönliche Freiheit, ja, ein Hauch Normalität in längst nicht mehr normalen Zeiten. Doch ein Schienennetz existiert schon länger keines mehr. Drohnen haben es zerstört, wie manch anderes ebenfalls.
Also organisierte der zuständige Bürgermeister vor einigen Monaten einen kleinen Bus, damit die Einwohnenden Druschbas zumindest in die nächste Stadt gelangen können, um sich dort in einer Apotheke mit Medikamenten einzudecken oder ihre Bankgeschäfte zu erledigen. Lange wird dieses Notfall-Shuttle aber kaum mehr aufrechtzuerhalten sein. Zu teuer ist der Betrieb auf Dauer.
Und daher sucht Daniel Koch nun nach einem Mini-Van für Druschba. «Ein Fahrzeug, das acht oder mehr Personen Platz bietet, wäre perfekt», sagt der ehemalige «Mr. Corona», dessen Frau aus der betroffenen Kommune stammt und die Koch bereits zweimal besucht hat. Es müsse nichts Modernes sein, meint der Berner. «Hauptsache robust, damit die Gemeinde die Leute von A nach B bringen kann.»
Auch kosten darf das Auto etwas – in bescheidenem Rahmen. «Einen gewissen Betrag bringe ich mit Spenden sicherlich zusammen. Wichtig ist mir aber vor allem die Geste. Um Druschba, um der Ukraine zu zeigen: Wir bleiben solidarisch mit euch!» Der Bus als leiser Hoffnungsschimmer in dunklen Tagen.
Koch würde das Fahrzeug, betont er, überall in der Schweiz abholen, sich um sämtliche Zoll- und andere Formalitäten kümmern. Und natürlich selbst nach Druschba fahren. «Die Situation vor Ort hat sich in letzter Zeit jedoch drastisch verschlechtert. Ich müsste mich wohl, sofort nach Abliefern des Fahrzeugs, gleich wieder auf den Rückweg machen. Leider.»
Wer also einen Transporter, der acht Personen oder mehr Platz bietet, sehr günstig, im Idealfall gar gratis, abgeben möchte oder vielleicht jemanden kennt, der weiterhelfen kann, meldet sich direkt hier: info@danielkoch-consulting.ch oder direkt per Telefon: 079 449 83 15.
Druschba heisst auf Deutsch übersetzt übrigens «Freundschaft». Der Kleinbus würde der Bevölkerung wieder ein kleines Stück Alltag ermöglichen. Etwas, das die Ukrainerinnen und Ukrainer so dringend benötigen: Hoffnung, Zuversicht, Menschlichkeit. Auch darum geht es schliesslich bei Freundschaft. Auf der ganzen Welt. In Druschba sowieso.