Mehr als ein Drittel nicht zu empfehlen
Augen auf bei der Reifenwahl! Das gilt nach dem neusten Winterreifentest des TCS ganz besonders, denn mehr als ein Drittel der Gummis sind gemäss den Experten «nicht empfehlenswert». In diesem Jahr hat die TCS-Abteilung Test & Technik 31 Winterreifen in der Dimension 225/40 R18 92V bewertet. Die Produkte wurden nach 19 Testkriterien beurteilt, zusammengefasst in zwei Hauptkategorien: Fahrsicherheit und Umweltbilanz. Das dürftige Testergebnis von mehr als einem Drittel heisst: Die kompetente Beratung durch Garagistinnen und Garagisten bei der Reifenwahl ist noch wichtiger geworden.
Winterreifen sind speziell für Schnee, Glatteis und tiefe Temperaturen konzipiert. Sie sorgen für gute Traktion und kürzere Bremswege und tragen damit wesentlich zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden auf winterlichen Strassen bei. Die geprüften Reifen der Dimension 225/40 R18 92V eignen sich für Fahrzeuge der Kompaktklasse und unteren Mittelklasse. Sie werden häufig auf Modelle aufgezogen wie etwa Audi A3/S3, BMW 1er, 2er und 3er, Fiat Tipo, Hyundai i30, Renault Mégane, Toyota Corolla und VW Golf oder auch auf den hierzulande bekanntlich sehr beliebten Skoda Octavia Combi.
«Die getesteten Reifenmodelle decken bewusst verschiedene Preissegmente ab», so Reto Blättler, Projektleiter Reifentest beim TCS. «Wir haben sechs Premium-Reifen, elf Quality-Reifen und 14 Budget-Reifen verglichen.» Auffällig ist, dass sämtliche am schlechtesten bewerteten Modelle aus dem günstigsten Budget-Segment stammen. Es bewahrheitert sich also einmal mehr: Qualität und Sicherheit haben eben ihren Preis.
Die drei schwächsten Reifen im Test sind der Syron Everest 2, der CST Medallion Winter WCP1 und der Evergreen EW66; sie weisen katastrophale Resultate in Bezug auf die Fahrsicherheit auf. Vier Reifen sind «bedingt empfehlenswert», darunter das Budget-Modell Point S Hiver S. Knapp darüber erhalten zehn Reifen die Wertung «empfehlenswert», darunter die günstigen Momo W-20 Pôle Nord und Matador MP93 Nordicca. Schliesslich sind sechs Reifen «sehr empfehlenswert», sämtlich aus der Premium-Kategorie. Und die drei besten Winterreifen im diesjährigen TCS-Test sind der Goodyear UltraGrip Performance 3, der Michelin Pilot Alpin 5 und der Bridgestone Blizzak 6.
«Die Unterschiede zwischen den besten und den schlechtesten Reifen im Test sind besonders deutlich – insbesondere beim Bremsen auf nasser Fahrbahn», hält Reifenexperte Blättler fest. Bei einer Vollbremsung aus 80km/h auf feuchter Strasse kam das mit dem besten Reifen des Tests, dem Goodyear UltraGrip Performance 3, ausgerüstete Fahrzeug nach 31,7 Metern zum Stillstand. Dasselbe Fahrzeug benötigte mit dem schwächsten Reifen, dem Syron Everest 2, satte 47,1 Meter – ein Unterschied von 15,4 Metern bei gleicher Ausgangsgeschwindigkeit.
Dramatischer gesagt: Dort, wo das Auto mit dem Goodyear bereits stillsteht, zeigt der Tacho des Fahrzeugs mit dem Syron noch 45,7 km/h an. «Ein Unfall mit dieser Geschwindigkeit – etwa ein Zusammenstoss mit einer erwachsenen Person oder gar einem Kind – könnte tragische Folgen haben», so Blättler mit betretener Miene.
Für das Kriterium Fahrsicherheit wurde jedoch nicht nur das Verhalten auf trockener und nasser Fahrbahn bewertet, sondern selbstredend für einen Winterpneu auch die Leistung bei winterlichen Verhältnissen. Dazu wurden die Pneus unter anderem im hohen Norden auf Schnee und Eis getestet. Und für das Kriterium Umweltbilanz nahmen die TCS-Experten unter anderem Verschleiss, Reifenabrieb, Effizienz, Geräusch und Nachhaltigkeit genau unter die Lupe. So liefert der neuste TCS-Winterreifentest wiederum eine umfassende und unabhängige Übersicht über das aktuelle Angebot für die Dimension 225/40 R18 92V, was Reifenhandelsbetriebe und Garagistinnen und Garagisten perfekt als Grundlage für die Reifenberatungsgespräche nutzen können.