Mit diesen Prämien müssen Sie 2026 rechnen

Im Prämienjahr 2026 profitieren die versicherten Betriebe von Erstattungen aus Überschüssen von versicherungstechnischen Ausgleichsreserven und aus Kapitalerträgen. Dadurch sinken die durchschnittlichen Bruttoprämiensätze: in der Berufsunfallversicherung (BUV) um 1,5 Prozent, in der Nichtberufsunfallversicherung (NBUV) um 4,3 Prozent. Damit erreichen die Prämien im Durchschnitt den tiefsten Stand seit Einführung des UVG im Jahr 1984.
Die Prämien der Suva orientieren sich am tatsächlichen Risiko. In der Berufsunfallversicherung ist das Unfallrisiko – gemessen an der Zahl der neu registrierten Unfälle pro 1000 Versicherte – in den letzten 10 Jahren um 14 Prozent gesunken. Diese positive Entwicklung des Unfallrisikos, zusammen mit einem soliden versicherungstechnischen Ergebnis, ermöglicht eine weitere Senkung der durchschnittlichen Prämiensätze.
Die Suva ist nicht gewinnorientiert – sie gibt finanzielle Überschüsse an die Versicherten weiter. Dank einer erfreulichen Anlageperformance von 5,5 Prozent im Jahr 2024 bleibt die finanzielle Lage der Suva stabil. Der Suva-Rat, das oberste Führungsgremium, dem übrigens auch AGVS-Zentralvorstandmitglied Charles-Albert Hediger angehört, hat deshalb beschlossen, die Erstattung von Kapitalertragsüberschüssen auch fürs Prämienjahr 2026 fortzusetzen. In der Berufs- und Nichtberufsunfallversicherung werden die Nettoprämien über alle Tarifklassen hinweg um 20 Prozent gesenkt. Das entlastet den Schweizer Werkplatz um rund 716 Millionen Franken.
Dank der guten finanziellen Lage in der BUV der Klasse 13D (Landfahrzeuge und Baumaschinen «Instandhaltung») kann der durchschnittliche Netto-Prämiensatz DPS für das Jahr 2026 um 5,7 Prozent gesenkt werden.
In den beiden verbandsnahen Unterklassenteilen 13D A0 (Unterhalt von leichten Motorfahrzeugen) und 13D B0 (Unterhalt von schweren Motorfahrzeugen und Hubstaplern) sinken die Netto-Prämiensätze DPS 2026 im Vergleich zum Vorjahr. Im Unterklassenteil A0 beträgt die durchschnittliche Reduktion 8,1 Prozent, was einer Senkung um zwei Basisstufen entspricht. Im Unterklassenteil B0 liegt die durchschnittliche Reduktion bei 4,9 Prozent, dies entspricht einer Senkung um eine Basisstufe.
Klasse | Unterklassenteil | Bezeichnung | DPS* netto 2026 [%LS] | Delta DPS* netto |
---|---|---|---|---|
13D | A0 | Unterhalt von leichten Motorfahrzeugen | 0,4872 | – 8,1% |
13D | AK | Selbstbediente Tankstellen, Waschanlagen und Parkhäuser inkl. allfällig angegliederter Verkaufs- und Restaurationsläden | 0,5541 | –2,1% |
13D | B0 | Unterhalt von schweren Motorfahrzeugen und Hubstaplern | 0,6670 | –4,9% |
13D | C0 | Unterhalt von Maschinen und Geräten der Land- und Bauwirtschaft | 0,7798 | –0,9% |
13D | D0 | Unterhalt von Motorrädern | 0,7402 | –2,2% |
13D | DF | Unterhalt von Fahr-, Motorfahrrädern und Rollstühlen | 0,3612 | –5,2% |
13D | –5,7% |
*Durchschnittlicher Netto-Prämiensatz DPS
Ohne Berücksichtigung der Erstattung von Kapitalertragsüberschüssen werden im Jahr 2026 etwa 81 Prozent der im Kollektiv 13D versicherten Betriebe eine Prämienreduktion erhalten. In den beiden Unterklassen A0 und B0 liegt dieser Anteil (Stand: Juni 2025) sogar bei circa 97 Prozent.
Das NBUV-Risiko in der Klasse 13D (Landfahrzeuge und Baumaschinen «Instandhaltung») blieb praktisch unverändert. Weil sich die finanzielle Lage der Klasse in der NBUV leicht verbessert hat, kann der durchschnittliche Netto-Prämiensatz DPS dennoch um 4,0 Prozent gesenkt werden. Dies entspricht einer Reduktion des Basisprämiensatzes um eine Basisstufe.
Klasse | Bezeichnung | DPS* netto 2026 [%LS] | Delta DPS* netto |
---|---|---|---|
13D | Landfahrzeuge und Baumaschinen «Instandhaltung» | 1,5132 | –4,0% |
*Durchschnittlicher Netto-Prämiensatz DPS
Rund 97 Prozent aller im Kollektiv 13D versicherten Betriebe erfahren im Jahr 2026 (Stand: Juni 2025) in der NBUV eine Senkung ihrer Nettoprämien.
Herr Hediger, der Suva-Rat hat die Rechnung für 2024 und die Prämien 2026 vorgestellt. Bei den Krankenkassen gehen die Prämien immer weiter in die Höhe, die Suva dagegen senkt sie per 2026 auf einen neuen Tiefstand. Wie ist das möglich?
Charles-Albert Hediger, ZV-Mitglied AGVS, Ressort Berufsbildung: Auch wenn beide Bereiche zum Gesundheitswesen gehören, ist die Problematik nicht dieselbe. Während in der Krankenversicherung beispielsweise psychische Erkrankungen stark zunehmen, wird die Arbeit in den Unternehmen sicherer: Innerhalb von zehn Jahren ist die Zahl der Arbeitsunfälle um 14 Prozent zurückgegangen. Bei den Nichtberufsunfällen ist trotz der Zunahme der Freizeitaktivitäten eine gewisse Stabilität zu beobachten. Im Jahr 2024 lagen die Kapitalerträge über dem langfristigen Durchschnitt. Die ausgezeichnete Finanzlage der Suva ermöglicht es daher, die Prämien auf einem historisch niedrigen Niveau zu halten.
Was müssen Schweizer Garagen für das nächste Jahr erwarten?
Die überwiegende Mehrheit der Garagisten wird ihre Prämien sinken sehen, für Berufsunfälle um 8,1 Prozent im Bereich Personenwagen und um 4,9 Prozent im Bereich Schwerverkehr. Bei Nichtberufsunfällen sinkt die Prämie um durchschnittlich 4 Prozent.
Die Arbeit wird sicherer. Was kann getan werden, um das Unfallrisiko in den Werkstätten trotz neuer Antriebssysteme beispielsweise auf einem niedrigen Niveau zu halten?
Unfallverhütung beginnt mit der Ausbildung auf allen Ebenen. Durch bewährte Praktiken lassen sich Unfälle vermeiden, die meist auf menschliches Versagen zurückzuführen sind. Im Bereich der neuen Technologien ermöglicht die kontinuierliche Weiterbildung unseren Mitarbeitenden, ein hohes Wissensniveau zu halten, um ihre Arbeit sicher auszuführen. Unsere Branchenlösung für Arbeitssicherheit – kurz BAZ– hilft unseren Mitgliedern, Gefahren zu erkennen und Unfälle zu vermeiden.
Wie kann jedes Mitglied des AGVS dazu beitragen, die Suva-Prämien niedrig zu halten?
Das Bonus-Malus-System ermöglicht es jedem Unternehmer, die Entwicklung seines Unternehmens zu verfolgen. Eine angemessene Ausrüstung, gute Schulungen und ein Bewusstsein für Gefahren tragen dazu bei, Unfälle zu vermeiden. Jeder Unfall ist ein Unfall zu viel!