Starker Auftritt an starker Messe
Auf dem gemeinsamen Stand des AGVS und der Armee war während aller vier Messetage immer etwas los. Der 130 km/h schnelle, elektrische Formel-Racer «Sajetta» der Studierenden des Bern Racing Team wurde ebenso interessiert beäugt wie der K-Force-Wagen, bei dem spätestens beim Öffnen oder Schliessen der schweren Türen klar wurde, was es bedeutet, wenn ein Fahrzeug gepanzert ist. An der viertägigen Fachmesse in Bern wurde bewusst sehr viel auf Interaktion gesetzt – ob beim Fahrsimulator der Armee, beim Abtauchen in andere Werkstattwelten mit der VR-Brille, bei der imposanten Bremswand, bei der 10,5 bar Abschaltdruck nötig waren, oder beim gemeinsamen Lösen technischer Probleme. Und dank der beiden Standverantwortlichen, Arjeta Suljemani und Martina Frieden, sowie dem Standpersonal übrigens mehrheitlich bestehend aus Lernenden wurden die Besucher:innen stets bestens betreut.
Selbstverständlich konnten beim AGVS auch wieder die beliebten Modelllastwagen aus Metall zusammengesetzt und dabei gleich handwerkliches Geschick bewiesen werden. Und doch war dieses Mal etwas anders! Denn die kleinen LKW hatten nicht nur ein neues Räderset und können jetzt auch als Stifthalter dienen, sondern es gab neu ein spezielles Kleberset für sie. Neben den Scheinwerfern prangte nun gut sichtbar der Slogan «Ohne dich steht alles still.» auf den Wägelchen und machte damit deutlich, wie wichtig die Transportbranche und ihre Fachkräfte für die Schweiz sind. «Wir sind dieses Jahr sehr präsent an der Messe», meint Olivier Maeder, AGVS-Geschäftsleitung Bereich Bildung, sichtlich zufrieden. Die Idee zu einem gemeinsamen Auftritt zur Nachwuchsförderung der Nutzfahrzeugberufe hatte ihren Ursprung übrigens an der letzten Transport.ch 2023 und kam dank der Unterstützung einer breiten Allianz nun voll zum Tragen.
Schon in seiner Eröffnungsrede wies beispielsweise OK-Präsident und AGVS-Vizepräsident Dominique Kolly auf den neuen Slogan «Ohne dich steht alles still.» hin. Zusammen mit den Importeuren will man damit künftig Schülerinnen und Schüler noch gezielter auf die AGVS-Nutzfahrzeugberufe aufmerksam machen. «Guter Nachwuchs ist für unsere Branche eine Kernfrage. Daher hat eine neue Allianz aus grossen Importeuren und dem AGVS ihre Kräfte gebündelt und geht mit gemeinsamer Kraft und einem neuen Slogan selbstbewusst voran, um Nachwuchskräfte für unsere Branche zu gewinnen», unterstrich Kolly. Tatsächlich – ob bei DAF, Daimler Trucks, Iveco, MAN, Renault Trucks, Scania oder auch Volvo Trucks – überall war das neue Keyvisual zu finden und sorgte so für einen sehr starken Auftritt an der alle zwei Jahre stattfindenden Fachmesse für Nutzfahrzeuge und den Automobil-Werkstattbedarf.
Äusserst erfreulich war nicht nur die optische Präsenz, sondern auch das Interesse der Jugendlichen am Angebot des AGVS selbst. Über 100 Schülerinnen und Schüler hatten sich mit ihren Lehrer:innen angemeldet und absolvierten den sogenannten technischen Rundgang. Ausgerüstet mit einem Fragebogen machten sich die Nachwuchskräfte auf zu den verschiedenen Messehighlights und erfuhren dabei viel Wissenswertes zu den einzelnen Innovationen an der Transport.ch. So gab es wichtige Hintergrundinformationen etwa am imposanten Stand der Einkaufsorganisation für das Auto- und Motorfahrzeuggewerbe ESA, wo man mehr zur speziellen Texa-Diagnoseschnittstelle für LKW erfahren konnte, oder auch, wieso ein Ölwechsel an einem ZF-Automatikgetriebe auch ausserhalb der vom Fahrzeughersteller vorgeschriebenen Zeiträume sinnvoll sein kann. «Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass es für die junge Generation entscheidend ist, dass Communities und Erlebnisse gebildet werden – und man sie mit gemeinsamen Aktionen abholen sollte», erläuterte Olivier Maeder. «Und wo geht so etwas besser als an der Transport.ch, dem Nutzfahrzeug Branchentreffpunkt? Darum haben wir auch den technischen Rundgang lanciert, bei dem die Jugendlichen gemeinsam auf Entdeckungstour gehen können und als Belohnung am Schluss von uns auch eine Powerbank erhalten.»
Nicht nur der AGVS zog nach der Transport.ch 2025 eine positive Bilanz, auch die Nachwuchskräfte selbst schätzten das Angebot. Der Fahrsimulator bei der ESA habe echt Spass gemacht, die Infos zur neuen Turbodosierung und zur AdBlue-Einspritzung im Turbolader des neuen 11-Liter-Aggregats von Scania seien spannend gewesen – oder auch die Tatsache, dass ein Renault E-Tech Truck in der Schweiz trotz Ladepausen innerhalb von 24 Stunden satte 1007 Kilometer abspulen könne. Und bei Volvo erfuhren die Jugendlichen, dass der schwedische Hersteller mit seinen Elektro-LKW in Europa bereits 250 Millionen Kilometer und auch in der Schweiz ebenfalls schon 30 Millionen zurückgelegt hat. «Und ich habe am Glücksrad bei Volvo noch eine solarbetriebene Uhr gewonnen», fügt Urs Eggli aus Lüsslingen SO ein weiteres Messehighlight hinzu.
Beeindruckt zeigten sich die potenziellen Automobil-Mechatroniker:innen oder Automobil-Fachmänner/-frauen der Fachrichtung Nutzfahrzeuge auch von den vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten, die ihnen der AGVS innerhalb der Branche bieten kann. Und als einer der jungen Lernenden, der dank des technischen Rundgangs an der Transport.ch eine Fülle an spannenden Innovationen genauer unter die Lupe genommen hatte, am Schluss mehr zur Weiterbildung als Fahrzeugrestaurator wissen will, zückte Olivier Maeder kurzerhand das Smartphone und klärte die Details. Auch das ist entscheidend – denn was nützt eine starke Präsenz an einer Messe, wenn danach nichts passiert? Auch hier zeigte der AGVS und sein Team, wie es geht und wie man junge Nachwuchskräfte auch mit Taten überzeugt.