Mit einer Messe für Nachwuchs sorgen

Das oft zitierte olympische Motto «Dabei sein ist alles» trifft auf diese Berufsmesse nicht zu. Denn die rund 500 Besucherinnen und Besucher, darunter 90 Teenager ab der fünften Klasse, wurden auf dem Engadin Airport zum Mitmachen animiert. Fünfzehn Posten waren aufgebaut worden, an denen sich die angehenden Berufsleute und Interessierten praktisch betätigen konnten. Vom Zusammenschweissen von Kunststoff über das Rad- oder Pneuwechseln, das Zusammenstecken einer Lichtanlage und das Einstellen der Scheinwerfer bis zum Ersetzen der Bremsen, Ausbeulen, Lackieren, Schläuchepressen, Dellendrücken und Pannendienst – das Angebot war breit und attraktiv.
«Auch die Virtual-Reality-Brille des AGVS war im Einsatz und begehrt», erklärt Slava Damjanovic, Leiter Carrosserie & Lack bei Auto-Mathis AG in St. Moritz GR, Mitinitiant der Messe und Gründer der Organisation FAB (Faszination Automobilberufe). Das Motto «probieren statt studieren» des Events, der mit dem Flughafengelände und den Hangars in einem attraktiven Ambiente stattfindet, zieht! Und auch die Idee, dass die einzelnen Posten durch Lernende der Garagen aus der Region betreut werden und so Informationen «auf Augenhöhe» weitergeben können, ist ein Volltreffer.
Die letzte der fünfzehn Stationen wurde übrigens für Werbung für Schnupperlehren und Lehrbetriebe genutzt. Zudem lockte ein Wettbewerb, an dem ein Rundflug mit der Heli Bernina, aber auch Fahrten mit den Showcars gewonnen werden konnten. Es sind Massnahmen, mit denen eine neue Generation fürs Autogewerbe gewonnen werden soll. Und auch das Bestaunen eines McLaren im Wert von rund 400'000 Franken sorgte ganz sicher mancherorts für Träume.
Der Weg der Organisatoren stimmt. «Von der Messe 2024 wissen wir, dass es gelungen ist, mindestens drei Jugendliche dazu zu motivieren, sich schlussendlich für eine Ausbildung im Automobil-Bereich zu entscheiden und in unsere Branche einzusteigen», erklärt Slava Damjanovic. Entsprechend logisch ist, dass die «Automobil-Berufsmesse» auch in Zukunft stattfinden wird. Weil im kommenden Jahr die «normale» Berufsmesse stattfindet, steht die dritte Ausgabe aber erst 2026 auf dem Programm.