E-Autos schnelladen

Bei Ladeverlusten spielt das Wetter mit

Wer sein Elektroauto an einer Schnellladesäule statt einer Wallbox lädt, kann sich über vergleichsweise geringere Ladeverluste freuen – wenn die Bedingungen stimmen. Das zeigt eine ADAC-Studie zu Ladeverlusten beim Schnellladen.
Publiziert: 10. Juni 2025

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AGVS-Newsdesk


										Bei Ladeverlusten spielt das Wetter mit
Beim DC-Schnellladen erfassten Sensoren, wie viel Energie ins Elektroauto gelangte und wie viel dabei verloren ging. Luis Kalb vom ADAC Technik Zentrum (im Bild) leitete die Studie. Foto: ADAC/Ralph Wagner.

Beim Laden des Elektroautos kommt es technisch bedingt zu Ladeverlusten. Laut einer Untersuchung des ADAC sind diese beim Laden an der Wechselstrom-Wallbox (AC) oft höher als am Gleichstrom-Schnelllader (DC) – aber nicht immer. Für eine neue Studie wurde ein 300-kW-Lader von Alpitronic genutzt, um Abhängigkeit von der Aussentemperatur zu überprüfen. Vier Fahrzeuge (Hyundai Ioniq 6, Renault Mégane Electric, Tesla Model Y und VW ID.3) wurden bei verschiedenen Temperaturen geladen. Dabei erfassten Sensoren, wie viel Strom aus dem Stromnetz kam und wie viel davon den Weg in die Fahrzeugbatterie fand – und so, wie viel dazwischen verlorenging. 

 

Warme Batterie – geringerer Verlust

Das Ergebnis: Beim Schnellladen geht in der Regel weniger Energie verloren als an der heimischen Wallbox. Aber auch an der Schnelladesäule gibt es Verluste. Der Grund: Die Batterie muss in einem gewissen Temperaturfenster sein, um hohe Ladeleistung möglich zu machen. Die Verluste hängen also von Batterie- und Umgebungstemperatur ab. So sind bei warmer Batterie die Ladeverluste mit einem bis vier Prozent recht gering. Bei niedrigen Temperaturen und kalter Batterie steigen die Ladeverluste jedoch auf sechs bis zehn Prozent, da die kalte Batterie aufgeheizt werden muss. Diese Energie stammt aus der Ladesäule, landet nicht in der Batterie – aber der Kunde bezahlt sie.

Wird die Batteriekonditionierung bereits während der Fahrt zur Ladesäule durchgeführt, indem das Fahrzeug per Fahrzeugnavigation «weiss», dass es gleich geladen wird, fallen zwar weniger Ladeverluste an. Die benötigte Energie zur Konditionierung wurde jedoch zuvor der Batterie entnommen. Das heisst: Der Energieaufwand für die Batterieheizung bleibt am Ende derselbe, egal ob vor oder während des Ladevorgangs. Einziger Vorteil der Vorkonditionierung ist damit, dass die Batterie schneller geladen werden kann. 

 

Ladeverluste transparent darstellen

Gemäss ADAC sollten Hersteller die Ladeverluste transparent darstellen. Aber auch Autofahrerinnen und -fahrer können zur Reduzierung der Ladeverluste beitragen. Denn wenn die Batterie extra für den Schnellladevorgang aufgeheizt wird, empfiehlt es sich, auch möglichst viel Energie in die Batterie zu laden, da dann der anfängliche Heizverlust prozentual weniger ins Gewicht fällt und so der DC-Ladevorgang effizienter wird. Aus Kostengründen ist es zudem ratsam, die Ladetarife zu prüfen: Bei gleichem Preis für die Kilowattstunde ist das Schnellladen kosteneffizienter. Wenn die Kilowattstunde beim AC-Laden ein paar Rappen günstiger als mit DC ist, fährt man mit AC-Laden günstiger.

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