Citroën verhängt «sofortiges Fahrverbot»

Der Skandal begann vor über fünfzehn Jahren: In Millionen Autos weltweit waren defekte Airbags des japanischen Herstellers Takata eingebaut. Die Gasgeneratoren der Airbags, die mit Ammoniumnitrat gefüllt sind, können bei der Aktivierung des Airbags explodieren und Metallsplitter in den Fahrzeuginnenraum schleudern. Dadurch kam es zu schweren Verletzungen und weltweit mindestens 45 Todesopfer. Das Resultat: die grösste Rückrufaktion der Automobilgeschichte.
Die Rückrufe wurden stufenweise organisiert: Zuerst beschränkten sie sich auf Regionen mit warmem und feuchtem Klima, denn das in den Takata-Gasgeneratoren als Treibmittel eingesetzte Ammoniumnitrat reagiert empfindlich auf Feuchtigkeit und Wärme. Inzwischen läuft die Rückrufaktion auch in Europa.
Wenige, aber dramatische Fälle
Noch heute explodieren vereinzelt Airbags des Zulieferers Takata: Mitte Juni 2025 starb eine 37-jährige Fahrerin eines Citroën C3 in der Nähe der französischen Stadt Reims. Nun reagiert Stellantis, der Mutterkonzern von Citröen, mit einem sofortigen europaweiten «Stop-Drive» für Citroën C3 (zweite Generation) und DS 3 (erste Generation) der Baujahre 2009 bis 2019. Denn diese Modelle sind mit Takata-Airbags ausgestattet.
An Citroën-Garagen wenden
In der Schweiz sind 10'244 Fahrzeuge der Marke Citroën vom «sofortigen Fahrverbot» betroffen. Besitzerinnen und Besitzer betroffener Fahrzeuge werden aufgefordert, ab sofort nicht mehr mit dem Modell zu fahren und sich für die notwendige, kostenlose Reparatur an das Händlernetz zu wenden. Fahrzeughalterinnen und -halter, die von dieser Fahrstopp-Empfehlung betroffen sind, erhalten direkt von Citroën Informationen. Mithilfe der Fahrgestellnummer (VIN) kann hier auf der Citroën-Website oder beim Händler vor Ort geprüft werden, ob ein Fahrzeug von dieser Aktion betroffen ist.