Relevante Akteure der Wertschöpfungskette vereinen

Gemeinsames Ökosystem bringt alle voran

Über die Plattform Guido, welche Flottenkunden und Werkstätten digital miteinander verbindet, will Derendinger eine effizientere Abwicklung von Reparatur- und Wartungsprozessen ermöglichen. Die Hintergründe.
Publiziert: 27. Juni 2025

Von

Jürg A. Stettler


										Gemeinsames Ökosystem bringt alle voran
Mehr Auslastung in der Werkstatt: eine Win-Win-Situation für alle dank der neuen Zusammenarbeit von Derendinger und Guido. Foto: Derendinger

Haben Werkstätten, auch kleinere, mehr zu tun, bestellen sie auch mehr Teile. Kümmert man sich folglich als Zulieferer und Teilelieferant um die bessere Auslastung seiner Netzwerkpartner und lotst beispielsweise Flotten in deren Werkstätten, profitieren am Schluss alle: Dies ist die clevere Idee hinter der Kooperation von Derendinger und dem Schweizer Start-up Guido. «Wir gehen damit den entscheidenden Schritt weiter und tragen aktiv zur Auslastungssteigerung bei unseren Kunden bei», verrät Romain Wyssen, verantwortlich für die Werkstattkonzepte bei Derendinger. «Gemeinsam mit unserem Partner Guido haben wir ein umfassendes, digital gestütztes Ökosystem entwickelt, das sämtliche relevanten Akteure der Wertschöpfungskette miteinander vernetzt: vom Teilelieferanten über den Flottenbetreiber, Garagen und Werkstätten bis hin zum Endkunden.»

Giacomo Ranzini, Managing Director von Guido, freut sich über den Schulterschluss: «Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Reparatur- und Wartungsprozesse von Fahrzeugen effizienter zu gestalten – dank einer soliden, robusten Infrastruktur, die für mehr Transparenz sorgt und allen Beteiligten ein effektiveres Zusammenarbeiten ermöglicht.» Daraus entstand unter anderem die Guido genannte Plattform. «Wir sind die Plattform, die unabhängigen Qualitäts-Garagen den direkten Zugang zu Flotten ermöglicht und ihnen dabei einen erstklassigen Service bei voller Unabhängigkeit bietet», so Ranzini.

 

Bis Ende 2025 Netz massiv ausbauen

In der Schweiz sind derzeit die 80 Partnerbetriebe des Derendinger-Werkstattmoduls Fleet 1 Teil dieses einzigartigen Ökosystems. Das Ziel ist es, dieses Netzwerk bis Ende 2025 auf 180 Partnerbetriebe auszubauen, um eine flächendeckende Abdeckung in der Schweiz sicherzustellen und somit auch attraktiver für weitere Flottenkundinnen und -kunden jeglicher Grösse zu werden. «Wir sind überzeugt: Die Zukunft der Mobilität liegt in der intelligenten Vernetzung. Mit unserem Ansatz setzen wir so heute schon Standards für morgen », erläutert Romain Wyssen vielsagend. Damit man in diesem neuen Ökosystem die Qualität hochhalten und sicherstellen kann, dass die Flottenfahrzeuge und ihre Nutzer, egal, in welcher Ecke der Schweiz sie gerade Support brauchen, den gleichen Service erhalten, ist Guido keine offene Plattform, sondern fokussiert sich gezielt auf qualitätszertifizierte Partnerbetriebe von Derendinger. «Es können ausschliesslich Betriebe, die Teil eines offiziellen Derendinger-Werkstattkonzepts sind wie zum Beispiel CarXpert, Garage Plus, Unicar oder auch AutoCoach teilnehmen », präzisiert Wyssen daher. «Und sie müssen das vollständige Anforderungsprofil einhalten.»

 

Infos in Echtzeit

So ist sichergestellt, dass alle Werkstätten im Guido-Netz den offiziellen Wartungsplänen und Spezifikationen der Autohersteller folgen und somit auch Garantieleistungen stets erhalten bleiben. «Im Vergleich zu den offiziellen Marken- Vertretungen sind dennoch erhebliche Einsparungen möglich, ohne gleichzeitig Kompromisse bei der Qualität eingehen zu müssen», so Giacomo Ranzini. «Uns ist zudem die Transparenz extrem wichtig. Die Flottenverantwortlichen können deshalb in Echtzeit die Fortschritte der Reparaturen und Wartungsarbeiten mitverfolgen und bleiben mit Benachrichtigungen über Terminbestätigungen, Terminvorschläge oder auch Aktualisierungen stets bestens informiert.»

 

Transparenz ist garantiert

Über die clevere Plattform kann man nicht nur die Stati der einzelnen Flottenfahrzeuge verfolgen, sondern erhält bei einem Werkstattbesuch auch fürs Reporting eine detaillierte Aufschlüsselung der verwendeten Teile und der erbrachten Leistungen der Partner- Garagen. «Man kann dank Guido Arbeitsvorschläge und Änderungen genehmigen oder ablehnen», so der Co-Gründer und Managing Director. «Die Flottenverantwortlichen haben dank unserem digitalen Ökosystem so die totale Transparenz.» Und weil alle Garagen die offiziellen, hinterlegten Reparaturzeiten und -ansätze nutzen, gibt es auch keine bösen Überraschungen bei den Abrechnungen. «Das Resultat ist eine ganzheitliche, transparente und nahtlos integrierte Lösung, die Mehrwert schafft – und zwar für jede einzelne Partei im Prozess», so Giacomo Ranzini; schliesslich werden so Aftersales-, Wartungs- und Reparatur- Arbeiten ins Ökosystem geleitet. Arbeiten, die normalerweise wohl bei grösseren und/ oder auf Flotten spezialisierten Betrieben gelandet wären.

 

Das Ökosystem ausweiten

Und wie sehen die nächsten Schritte für den Ausbau des gemeinsamen Ökosystem aus? «Die Zusammenarbeit mit Guido erfolgt im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung von Fleet 1», erläutert Romain Wyssen. «Wir wollen 2025 sicherlich noch erste grosse Flottenkunden akquirieren, was bereits auf gutem Weg ist.» Auch das System selbst soll gemeinsam weiterentwickelt werden. Daher sind eine Optimierung der verschiedenen Schnittstellen und ein Ausbau der digitalen Funktionen geplant. Francesco Bigazzi, Co-Founder und Head of Technology bei Guido, konzentriert sich auf die Entwicklung einer mobilen App für Fahrer sowie eines fortschrittlichen Reporting-Moduls für Flotten. «Bislang flogen wir mit unserer Plattform Guido etwas unter dem Radar, das wollen wir nun gemeinsam mit Derendinger ändern und eine stärkere Sichtbarkeit des Konzepts in der Branche und bei Endkunden durch gezieltes Marketing und eine gute Markenpositionierung erreichen », ergänzt Giacomo Ranzini. «Und weil man nur vorankommt, wenn man sich stets weiterbildet, werden wir für bestehende Partnerbetriebe zur Qualitätssicherung noch ein passendes Fortbildungsangebot aufbauen», so Romain Wyssen, der noch viele weitere Ideen fürs neue Ökosystem für Flottenkunden und Werkstätten hat, von dem am Schluss alle gemeinsam profitieren können.

Dies könnte Sie auch interessieren

Diese News sind auch sehr interessant.