«An den Salon oder nicht – das ist hier die Frage»

Weshalb lohnt sich für die AGVS-Garagisten die Reise nach Genf noch immer? Was soll der Salon-Direktor in spe im Interesse des Schweizer Autogewerbes optimeren? Wir fühlten den Puls.

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Garage P. Schweizer, Liestal BL
«Ein neues Konzept ist nötig»



Herr Schweizer, fahren Sie an den ­Auto-Salon?

David Schweizer: Ja, wir gehen mit dem ganzen Team an den Auto-Salon. Wir nutzen den Event für einen Teamausflug. Wir suchen jeweils den Seat-Markenstand für das Mittagessen auf. Dies stärkt die Bindung unserer Mitarbeiter zur Marke.

 

Besuchen Sie auch die Halle 7?

Wir besuchen auch die Halle 7, jedoch verbringen wir

mehr Zeit in den anderen Hallen.

 

Was erhoffen Sie sich vom neuen Salon-Direktor Olivier Rihs?

Ich erhoffe mir, dass er den Wandel schafft und die Leute wieder zurück an die Messe bringt.

Ich glaube, ein neues Konzept wäre nötig – eines, mit dem neue Kundengruppen angesprochen werden.

 

Hat ein Salon in einer digitalisierten Welt noch Zukunft?

Ich denke, dass ein Salon noch immer seine Berechtigung hat, aber nicht mehr in der Art, wie er heute besteht. Informationen zu Neuheiten oder zu den aktuellen Modellen können sich die Leute von zu Hause aus holen. Die Hersteller organisieren vermehrt eigene Shows für die Präsentation von Neuheiten. Die Automobilbranche ist im Wandel und bietet viele neue Themen, welche die Leute beschäftigen. Wenn Themen wie Carsharing, Digitalisierung, Elektrifizierung oder Vernetzung interessant präsentiert werden, können die Messe, aber auch die Hersteller profitieren.

 

Wie nutzen Sie den Salon für Ihre Kunden?

Wir nutzen den Automobilsalon nur am Rande für Kunden. Das Interesse der Kunden, extra von Liestal nach Genf zu reisen, ist kaum vorhanden. Jedoch bieten wir interessierten Kunden Tickets oder VIP-Eintritte zum Seat-Stand an.
 


 




Garage Pieren, Thierachern BE

«Wir führen am Salon Gespräche»

 

Herr Pieren, fahren Sie an den Auto-Salon?

Manfred Pieren: Wir fahren hin, um informiert zu sein und Gespräche mit unseren Marktbegleitern zu führen.

 

Was erhoffen Sie sich vom neuen Salon Direktor Olivier Rihs?

Das weiss ich noch nicht.

 

Hat ein Salon in einer digitalisierten Welt noch Zukunft?

Davon bin ich überzeugt.

 

Wie nutzen Sie den Salon für Ihre Kunden?

Wir verteilen Salon-Eintritte an mögliche Kaufinteressenten und fassen die Kontakte später nach.
 


 




Auto Eugster, Thal SG

«Die Kleineren müssen zurück»

 

Herr Eugster, fahren Sie an den Auto-Salon?

Fabian Eugster: Wenn es zeitlich aufgeht, werde ich dieses Jahr wieder einmal nach Genf fahren. Nor­malerweise besuche ich den Salon alle zwei bis drei Jahre. Früher ging ich vor allem wegen der Halle 7 an den Salon. Leider ist diese mittlerweile nicht mehr so spannend, da die kleineren Aussteller grösstenteils fehlen.

 

Was erhoffen Sie sich vom neuen Salon-Direktor Olivier Rihs?

Dass er es schafft, auch die kleineren Zulieferer wieder als Aussteller für die Halle 7 zu gewinnen.

 

Hat ein Salon in einer digitalisierten Welt noch Zukunft?

Ich denke, der Salon hat absolut immer noch seine Berechtigung, Ein Auto live anzuschauen, sich eventuell auch reinzusetzen und es zu spüren, ist immer noch attraktiver, als es an einem Bildschirm oder Simulator zu bestaunen.

 

Wie nutzen Sie den Salon für Ihre Kunden?

Da unser Kerngeschäft die Reparatur und nicht der Verkauf ist, habe ich den Salon beziehungsweise die Halle 7 bis anhin eher aus Eigeninteresse besucht und nicht für oder mit Kunden genutzt.
 





Garage Bonfanti SA, Mendrisio TI

«Es braucht Veränderungen»

 

Herr Bonfanti, fahren Sie an den Auto-Salon?

Roberto Bonfanti: Selbstverständlich! Ein Akteur der Branche darf sich das wichtigste Treffen des Jahres nicht entgehen lassen. Die Messe ist ein toller Event, fast schon ein Fest. Es ist immer wieder schön, daran teilzunehmen.

 

Was erhoffen Sie sich vom neuen Salon-Direktor Olivier Rihs?

Neue Impulse und frische Ideen für einen innovativen Salon, der sich von den vorangehenden Ausgaben unterscheidet. Es braucht Veränderungen, eine schöpferische Neuausrichtung, um die Attraktivität dieser Veranstaltung rund um das Kernthema Auto zu erhöhen.

 

Hat ein Salon in einer digitalisierten Welt noch Zukunft?

Ja, die Digitalisierung wird das Gefühl nicht ersetzen können, das man verspürt, wenn man ein neues Modell live zu sehen bekommt. Die Salon-Zukunft hängt aber davon ab, ob genügend Hersteller vertreten sind. Sollten zu viele auf eine Teilnahme verzichten – ein Trend, der sich im Übrigen angesichts der neuen Denk- und Sichtweisen abzeichnet – könnte dies den Fortbestand des Salons gefährden. Warten wir ab.

 

Wie nutzen Sie den Salon für Ihre Kunden?

Der Salon bietet einen umfassenden Überblick über die Branche. Ferner kann der Besucher die Marken vergleichen und sich über den Stand der technologischen Entwicklung informieren. Der Salon gibt auch Aufschluss über die Grösse und Bedeutung des Sektors, in welchem wir tätig sind. Gleichzeitig ist es eine gute Gelegenheit, um die Positionierung der eigenen Marke im globalen Kontext zu erfassen sowie die Stärken und Vorteile gegenüber der Konkurrenz zu erkennen. Die Fülle an neuen Informationen und die aus Genf mitgenommene Begeisterung tragen nicht nur zur Motivation der Mitarbeitenden, sondern auch zur Überzeugung der Kunden bei.
 


 





Freihof-Garage AG, Näfels GL

«Autos faszinieren noch immer»

 

Herr Koller, fahren Sie an den Auto-Salon?

Edwin Koller: Ja, einerseits, um die neuen Modelle anzuschauen und mir einen Überblick zu verschaffen, andererseits vor allem um die Werkstatteinrichtungen zu begutachten und Kontakte zu pflegen.

 

Besuchen Sie auch die Halle 7?

Aufgrund meiner Motivation, nach Genf zu fahren, werde ich einen grösseren Teil der Zeit in Halle 7 verbringen, insbesondere auf dem Stand der ESA.

 

Was erhoffen Sie sich vom neuen Salon-Direktor Olivier Rihs?

Ich denke, dass er für dieses Jahr noch nicht viel einbringen konnte. Ich erhoffe mir  eine Transformation des klassischen Salons in die heutige Zeit. Dies, ohne die traditionellen Werte zu verlieren. Nebst den klassischen Ausstellern braucht es Möglichkeiten, um die Innovationen im und rund um das Automobil zu zeigen. Solch ein Salon sollte national angesehen und so aufgegleist werden. Zudem sollten die Kundenbedürfnisse aufgenommen und umgesetzt werden – von den Ausstellern wie auch von den Besuchern.

 

Hat ein Salon in einer digitalisierten Welt noch Zukunft?

Wenn die genannte Veränderung geschafft wird, glaube ich daran, dass der Salon Genf mittelfristig eine Zukunft hat. Die Menschen sind vom Automobil und den technischen Möglichkeiten immer noch fasziniert und möchten dies erleben. Dies ist rein virtuell noch nicht möglich.

 

Wie nutzen Sie den Salon für Ihre Kunden?

Kunden, die den Salon besuchen möchten, können einen Gratiseintritt abholen oder ihn sich zusenden lassen. Da es in Vergangenheit am Salon immer wieder Händlermeetings gegeben hat und ich dadurch besetzt war, veranstalteten wir keinen Kundenevent in Genf. Aber immer ein Wochenende nach dem Salon machen wir die «Garagissimo». Dies ist seit 23 Jahren eine gemeinsame Ausstellung der AGVS-Garagisten im Kanton Glarus, jeder an seinem Standort, was eine ausgezeichnete Resonanz auslöst.
 


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