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Analoges Radio darf vorerst bleiben

UKW: Und wieder eine Verlängerung!

27. Oktober 2023, agvs-upsa.ch – Eigentlich hätte schon Ende 2022 Schluss sein sollen. Doch nun werden die UKW-Konzessionen in der Schweiz bereits zum zweiten Mal verlängert. Privatradios dürften an diesem Entscheid kaum Freude haben. ysc

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Radioprogramme können noch bis Ende 2026 via UKW empfangen werden. Das hat der Bundesrat entschieden.
Foto: AGVS-Medien


Nun also bis Ende 2026: So lange können hiesige Radiosender ihr Programm noch via UKW verbreiten. Der Bundesrat hat am Mittwoch, 25. Oktober die Verlängerung der entsprechenden Konzessionen beschlossen. Damit soll die Branche laut einer Mitteilung des Bundesamts für Kommunikation BAKOM «die gewünschte Flexibilität» erhalten, um «den Migrationsprozess vom analogen zum digitalen Radio erfolgreich abzuschliessen». Ursprünglich war das UKW-Aus bereits für Ende 2022 geplant, danach aber um zwei Jahre verschoben worden. 

Heute wird Radio überwiegend digital gehört (81 Prozent), während die analoge Nutzung gemäss BAKOM auf 19 Prozent geschrumpft ist. Im Auto werden Radiosender zu rund zwei Dritteln via DAB+ oder Internet konsumiert. 

«Nicht zu rechtfertigende Wettbewerbsverzerrung»
Privatradios dürften den Entscheid des Bundesrats kaum bejubeln: Die Union nicht-gewinnorientierter Lokalradios (Unikom) forderte noch im Mai, die Abschaltung wie angedacht durchzuführen, schreibt unter anderem die «Aargauer Zeitung». Der Grund ist ganz einfach: «Solange UKW in Betrieb ist, berücksichtigt die klassische Radiowerbung in der Schweiz UKW-Radioveranstalter ungleich stärker», beschwert sich die Unikom. Es handle sich hier um eine «nicht zu rechtfertigende Wettbewerbsverzerrung». Ausserdem seien alle Geschäftsmodelle auf die Abschaltung per Ende 2024 ausgelegt gewesen.

Es gibt aber auch Stimmen, die sich für den Erhalt von UKW einsetzen: So reichte Radiopionier Roger Schawinski 2021 seine Petition «Rettet UKW» mit 60'000 Unterschriften ein. Ein vorzeitiges UKW-Aus verletze die garantierte Empfangsfreiheit, erklärte Schawinski damals. 

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